HSV Ronneburg – Wölfe Erfurt 29:35

Erfurt stellt unlösbare Aufgaben

Ronneburgs Torjäger Mirko Alexy (Mitte) findet in der Erfurter Abwehr eine Lücke. Später wird er wegen dreier Zeitstrafen disqualifiziert.

Warum sich der Handball-Oberligist gegen die Wölfe aus der Landeshauptstadt die Zähne ausbeißen, warum Torjäger Mirko Alexey disqualifiziert wird

Seit Februar haben die Handballer von Oberliga-Aufsteiger Wölfe Erfurt kein Spiel mehr verloren. Nach 7:1 Zählern aus den letzten vier Partien bekam nun auch der HSV Ronneburg den Aufwärtstrend der Landeshauptstädter schmerzlich zu spüren.

HSV Ronneburg kann nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen

Dabei hatte sich den Hausherren die Chance geboten, im Falle eines Sieges das eigene Punktekonto auszugleichen. Doch daraus wurde nichts. Die Ronneburger konnten nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und mussten sich mit 29:35 geschlagen geben. „Die Erfurter waren heute im Kopf frischer. Was wir auch versucht haben, sie waren immer schon einen Schritt weiter. Am Willen lag es nicht. Aber wir haben es diesmal nicht geschafft, unser Potenzial auszuschöpfen. Wir wollten die Punkte schon hier behalten, haben uns das Leben aber selbst schwergemacht“, resümierte Trainer Silvio Stölzner.

Erfurter gaben den Ronneburger immer wieder unlösbare Rätsel auf

Mit handballerischen Mitteln gaben die Erfurter ihrem Kontrahenten immer wieder unlösbare Rätsel auf. Mit der offensiven Deckung der Landeshauptstädter kam Ronneburg überhaupt nicht zurecht. Mirko Alexy war trotz seiner neun Tore mit seiner Trefferausbeute unzufrieden, haderte mit den Schiedsrichtern und deren Entscheidungen, was sich in der Schlussphase in drei Zwei-Minuten-Strafen binnen zehn Minuten ausdrückte und zur Disqualifikation führte.

Mirko Alexy hadert mit den Entscheidungen der Schiedsrichter

Spielgestalter Rico Stein kam oft gar nicht in Tornähe, um seine gefürchteten Wurffinten zum Abschluss zu bringen. Und wenn die Ronneburger selbst einmal in Überzahl waren, dann warteten die Erfurter mit einer „Empty Goal“-Variante auf, nahmen den Torwart bei eigenem Angriff vom Feld und erspielten sich so immer wieder klare Wurfchancen. Aurel-Philipp Bartsch (10/5), Max Riedel (8), Hannes Oppermann (7) und in der Schlussphase Johann Münch (5) waren auf Erfurter Seite nicht zu halten.

„Das war ein ganz tolles Spiel von uns. Von der ersten Minute an haben wir die Partie kontrolliert“, freute sich Wölfe-Trainer Alexander Koke, während ihm Marcel Dick beipflichtete: „So haben wir schon vor zwei Wochen in Altenburg gewonnen.“ Nur hatte sich dieser Auftritt nicht bis nach Ronneburg herumgesprochen. Seit Sonnabend weiß man auch dort, dass man sich an den Erfurter Wölfen die Zähne ausbeißen kann.

Bild & Text: Jens Lohse

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SV Hermsdorf – HSV Ronneburg 25:25

Punkteteilung in einem dramatischen Derby

Hermsdorfs Stefan Riedel (Mitte) kommt am Kreis zwischen den Ronneburgern André Stölzner, Mirko Alexy und Kyrylo Smielkov (von links) zum Wurf. Bild: Jens Lohse

HSV Ronneburg entführt in der Thüringer Handball-Oberliga verdient einen Punkt aus Hermsdorf. Spannender hätte es dabei kaum sein können.

Die Spannung war in der vollbesetzten Hermsdorfer Werner-Seelenbinder-Halle auf dem Siedepunkt. Sechs Sekunden vor Schluss bekam der HSV Ronneburg beim Stand von 25:24 für den SV Hermsdorf einen Siebenmeter zugesprochen. Kevin Elsässer-Pech hatte den durchgebrochenen André Stölzner gefoult und dafür die Rote Karte gesehen.

Ronneburgs Routinier Rico Stein schnappte sich den Ball in aller Seelenruhe. Noch ein kurzes Wort zu Gastgeber-Torwart Robert Zehmisch und in Eisvogel-Manier versenkte der einstige Geraer Post SV-Spieler den Ball zum 25:25 unter der Latte. Den Hausherren blieben noch vier Sekunden und eine Auszeit, was aber nicht reichte, um die Gäste nochmals in Not zu bringen.

„Die Halle war voll. Es gab viele Emotionen. Die Spieler kennen sich seit Jahren. Am Ende ist das Unentschieden gerecht. Rico Stein hat sehr gut Regie geführt. Aber letztlich hat jeder seinen Teil dazu beigetragen, dass wir hier einen Punkt entführen konnten“, resümiert Ronneburgs Trainer Christian Szlapka, der diesmal allein für das Team verantwortlich zeichnete, weil Silvio Stölzner im Urlaub weilte.

Ronneburg scheint bereits auf der Siegerstraße

Während Hermsdorfs Trainer Tobias Högl über den Ausgang der Partie nicht glücklich war und schnell in der Kabine verschwand, gab Routinier Stefan Riedel Auskunft: „Wir sind nicht ganz zufrieden. Aber die Punkteteilung geht in Ordnung. Ich liebe die Spiele gegen Ronneburg. Da geht es immer äußerst intensiv zur Sache. Mit dem Unentschieden können wir leben. Den Zuschauern hat es auch gefallen. Die Stimmung in der Halle war super.“

Von Anfang an lebte die Begegnung von der Spannung. Hermsdorf musste auf Oleksandr Petrov und Felix Reis verzichten. Bei Ronneburg stand Karel Kraus wegen Rückenproblemen nicht zur Verfügung. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, leisteten sich aber auch viele Fehler. Neunmal ging es vor der Pause über Gleichstand.

Kreisläufer Kyrylo Smielkov brachte die Gäste kurz vor der Halbzeit beim 10:11 in Führung. Ronneburg schien nach Wiederbeginn das Zepter zu übernehmen. Beim 11:14 und 17:20 war man auf drei Treffer enteilt. Doch Hermsdorf schlug zurück. Treffer von Kevin Elsässer-Pech und ein Hattrick von Hannes Rudolph wendeten das Blatt binnen fünf Minuten zum 21:20. Es blieb dramatisch.

Während in der Schlussphase auf Gastgeber-Seite Giga Zarnadze Verantwortung übernahm, tat dies auf Ronneburger Seite Rico Stein, der sich mit zehn Toren zum überragenden Spieler auf dem Feld aufschwang.

Text & Bild: Jens Lohse

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HSV Ronneburg – LSV Ziegelheim 35:31

Karel Kraus (Zweiter von links) trifft beim Ronneburger 35:31-Derbysieg gegen den LSV Ziegelheim viermal ins Schwarze. Hier kann ihn André Heinig (9) nicht am Wurf hindern. Bild: Jens Lohse

Mit Ersatztorwart Gergely Horvath kommt der HSV Ronneburg zurück

HSV Ronneburg dominiert, doch das Derby gegen LSV Ziegelheim kippt. Alexy und Harles im Fokus.

Es war eines der Derbys, dem es an nichts fehlte, das zeigte, warum die Anhänger beider Lager den Handballsport zu ihrer Lieblingssportart auserkoren haben. An Spannung und Dramatik war die Partie nicht zu überbieten.

Der HSV Ronneburg legt einen Blitzstart hin

Der HSV Ronneburg hatten einen Blitzstart erwischt, führte nach 16 Minuten mit 10:2. Die Partie schien schon entschieden. Bis zum 20:12 (35.) konservierten die Hausherren den Vorsprung. Aber der LSV Ziegelheim gab sich nicht geschlagen. Spieler und Fans spürten, dass die Begegnung noch nicht verloren war.

Und so rappelte sich der LSV Ziegelheim auf, holte angeführt vom am Ende 16-fachen Torschützen Max Harles alles heraus. Auch von Rückschlägen ließ man sich nicht entmutigen. Nach einem Hattrick von Max Harles schien man sich beim 30:29 (56.) die Ronneburger wie einen taumelnden Boxer in die Ecke gestellt zu haben. Aber der HSV Ronneburg mobilisierte ebenfalls alle Kräfte.

Rico Stein und Mirko Alexy führen die jungen Wilden

Die Routiniers Rico Stein und Mirko Alexy, der mit seinen 14 Toren das Gegenstück zu Max Harles ablieferte, führten die jungen Wilden. Man zog den Kopf wieder aus der Schlinge. Der zwischen die Pfosten gerückte Ersatztorwart Gergely Horvath wuchs über sich hinaus, parierte viele Bälle von den Außenpositionen und heizte so den Hexenkessel an, der die abermalige Wende nach dem 34:30 (60.) durch Mirko Alexy mit den traditionellen „Derbysieger, Derbysieger“-Rufen feierte.

Was der Ronneburger Trainer Silvio Stölzner zum Derby sagt

„Wir haben einen überragenden Start hingelegt. Eine bärenstarke Abwehr, dazu vorn einfache Tore – das war genau das, worauf wir im Training in der Woche Wert gelegt hatten. Aber mir war klar, dass wir auf diesem Niveau nicht durchhalten könnten. Ziegelheim hat sich gesteigert, sich zurück in die Partie gekämpft. Wir sind bei uns geblieben, haben nicht über Schiedsrichter-Entscheidungen diskutiert. Die Atmosphäre in der Halle war unbeschreiblich. Als der bis dahin starke Lukas Vlasak kaum noch einen Ball zu fassen bekam, haben wir uns für einen Wechsel entschieden. Gergely Horvath hatte die Woche über gut trainiert und hat das in ihn gesetzte Vertrauen mit seinen Paraden zurückgezahlt. Das sind die Geschichten, die ein Derby schreibt“, resümierte Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner zufrieden.

Während sich sein Gegenüber Torsten Urwank nicht äußern wollte, sprang LSV-Torjäger Max Harles in die Bresche: „Wir haben uns gut zurückgekämpft. Aber der Rucksack war zu schwer. Die Aufholjagd hat Kraft gekostet. Das hat man gespürt. Diese Kraft hat in der Schlussphase gefehlt. Am Ende standen drei 21-Jährige bei uns auf der Platte. Da fehlen Erfahrung und Cleverness. Einer wie Mirko Alexy ist mit allen Wassern gewaschen. Aber trotzdem: Wir müssen nicht enttäuscht sein!“

Ronneburger Anhänger freuen sich auf das Derby gegen den SV Hermsdorf

Der Ronneburger Spielmacher Rico Stein war zufrieden. „Vor einem halben Jahr hätten wir solch ein Spiel wahrscheinlich verloren. Aber die jungen Spieler reifen und werden immer besser. Das braucht Zeit, aber wird Früchte tragen. Denn irgendwann wollen die Alten auch mal aufhören“, verriet er.

Nächste Woche wartet bereits das nächste Derby. Nach den Siegen in Jena und gegen Ziegelheim soll nun der SV Hermsdorf vom Thron gestoßen werden. Die Ronneburger Fans freuen sich schon drauf.

Text & Bild: Jens Lohse

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HSV Weimar – HSV Ronneburg 28:27

Dramatisches Ende: HSV Ronneburg scheitert knapp in Weimar

Rico Stein (beim Wurf) lenkte auf Mitte den Angriff der Ronneburger. Insgesamt steuerte er sechs Tore bei. Foto: OTZ / Christian Albrecht

Trotz Personalsorgen: Ostthüringer Handballer fordern HSV Weimar heraus

Die Vorzeichen standen für die Oberliga-Handballer des HSV Ronneburg nicht günstig. Zwar reiste die Mannschaft des Trainergespanns Silvio Stölzner/Christian Szlapka mit der Empfehlung von drei Siegen hintereinander zum HSV Weimar in die Klassikerstadt. Doch die personelle Ausgangslage bereitete den Gäste-Verantwortlichen einiges Kopfzerbrechen.

HSV Ronneburg beim HSV Weimar mit großen Personalsorgen

Mirko Alexy und Christopher Eisenstein standen in der Asbach-Sporthalle wegen der Spielverlegung auf Sonntag ohnehin nicht zur Verfügung. Am Spieltag meldeten sich dann auch noch André Stölzner und Ersatzkeeper Gergely Horvath krankheitsbedingt ab. Mit welcher Einstellung die Ronneburger dann aber über 60 Minuten den Tabellensechsten herausforderten und an den Rand einer Niederlage brachten, das nötigte Respekt ab, auch wenn unterm Strich vier Sekunden zum Punktgewinn fehlten und am Ende eine 27:28-Niederlage zu Buche stand.

„Wir haben uns in die Partie reingebissen. Nach einem 0:3-Fehlstart haben wir Weimar unser Spiel aufgezwungen und sehr unbequem agiert. Weimar hat auch aufgrund unserer personellen Engpässe auf hohes Tempo gesetzt. Aber wir haben gut dagegen gehalten. In der Schlussphase waren es dann Kleinigkeiten, die entschieden haben“, so Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner, der seinem Team ein großes Lob für seinen starken Auftritt zollte.

Nach dem unglücklichen Beginn mit sechs Minuten ohne eigenen Treffer steigerten sich die Gäste schnell. Den Drei-Tore-Rückstand verbuchte man auch noch zur Halbzeit, als die Ronneburger mit 14:17 hinten lagen. Nach Wiederbeginn legte die HSV-Sieben noch eine Schippe drauf.

Binnen siebeneinhalb Minuten wandelte man einen 16:20-Rückstand in einen 22:22-Gleichstand (45.) um. Routinier Rico Stein führte im Zentrum klug Regie, erzeugte auch selbst immer wieder Torgefahr. Am Ende standen für ihn sechs Treffer, darunter ein verwandelter Siebenmeter zu Buche. Auf der rechten Seite wussten der achtfache Torschütze Tomas Böhm und Eigengewächs Justin Glöditzsch (5) zu gefallen.

Als Steve Senff die Ronneburger beim 25:24 (53.) erstmals in Führung brachte, schien nach dem Auswärtssieg in Jena in der Vorwoche die nächste Überraschung greifbar nahe. Justin Glöditzsch hätte den Vorsprung auf zwei Tore ausbauen können, doch entschieden die Referees auf Kreis ab. Die Gäste ließen trotz fehlender Alternativen auf der Bank und schwindender Kräfte nicht nach. Zweimal glichen Kyrylo Smielkov und Rico Stein noch aus, ehe Weimars Konrad Zeisberg vier Sekunden vor Schluss das 27:28 erzielte.

„Natürlich fahren wir etwas enttäuscht nach Hause. Aber dazu besteht eigentlich kein Grund. Denn wir haben eine große Leistung gezeigt, die uns auch mit viel Selbstvertrauen in zwei Wochen ins Derby gegen Ziegelheim gehen lassen sollte“, blickte Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner schon einmal voraus.

Text: Jens Lohse
Foto: Christian Albrecht

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HSG Saalfeld/Könitz – HSV Ronneburg 30:32

Pflichtsieg für Handball-Oberligist Ronneburg

Der Saalfelder Tom Ebert geht an Christopher Eisenstein vorbei. Das bessere Ende in dem Handball-Oberligaspiel hat aber der HSV Ronneburg.

Trotz Umstellungen: HSV Ronneburg dominiert HSG Saalfeld/Könitz.

Der Thüringer Handball-Oberligist HSV Ronneburg hat seine Pflichtaufgabe erfüllt. Bei Schlusslicht HSG Saalfeld/Könitz landete die Mannschaft des Trainergespanns Silvio Stölzner/Christian Szlapka einen nie gefährdeten 32:30-Auswärtserfolg.

In der Schlussphase zieht beim HSV Ronneburg der Schlendrian ein

Mitte der zweiten Hälfte hatten die Gäste schon mit neun Toren geführt, ehe der sich nie aufgebende Aufsteiger in der Schlussphase nochmals aufkam. „Nach konzentriertem Beginn lagen wir schon zur Pause deutlich vorn. Im Gefühl des klaren Vorsprungs ist dann etwas der Schlendrian eingezogen, zumal wir auch durch gewechselt haben, wodurch die Dominanz natürlich etwas verloren ging“, resümierte HSV-Trainer Silvio Stölzner.

Mirko Alexy spielt mannschaftsdienlich auf Linksaußen

Die einzige Saalfelder Führung der Partie gab es zum 1:0 durch Jannik Storz (2.). Anschließend ergriffen die Ronneburger die Initiative, wenngleich deren erster Treffer bis zur vierten Minute auf sich warten ließ. Ronneburg hatte etwas umstellen müssen. Weil Fabian Ruderisch und Justin Glöditzsch fehlten, spielte Mirko Alexy mannschaftsdienlich 60 Minuten lang auf Linksaußen. Bis zum 7:8 (18.) hielten die Saalfelder dagegen, ehe die Gäste eine Schippe draufpackten und nach und nach enteilten.

Die Last des Torewerfens war auf viele Schultern verteilt. Karel Kraus (5), Christopher Eisenstein (4) und Tomas Böhm (4) überzeugten mit ihrer Trefferausbeute von den Halbpositionen. Rico Stein sprang für Mirko Alexy als sicherer Siebenmeter-Werfer in die Bresche und brachte alle seine fünf Würfe im HSG-Kasten unter. Bei den Hausherren lief in der Viertelstunde vor der Pause nicht mehr allzu viel zusammen. Folgerichtig enteilte Ronneburg auf 9:17 (27.).

Auch nach Wiederbeginn änderte sich das Bild nicht. Bis zum 16:25 (43.) blieben die Gäste konzentriert. Ein Sonderlob verdiente sich HSV-Ersatztorwart Gergely Horvath, der bis dahin alle vier Siebenmeter der Hausherren pariert hatte. Doch als die Ronneburger durchwechselten, schlichen sich mehr und mehr Fehler ein.

„Wir haben dann zu viele freie Bälle liegengelassen. Hinzu kamen ein, zwei komische Schiedsrichterentscheidungen, bei denen man den Eindruck hatte, Saalfeld sollte im Spiel bleiben. So schmolz der Vorsprung noch ziemlich zusammen. In Gefahr sind wir aber nicht mehr geraten. Unterm Strich steht der wichtige Auswärtssieg. In zwei Wochen fragt niemand mehr, ob es ein schönes Spiel war“, so Silvio Stölzner, der sich darüber freute, dass gleich neun Ronneburger zu Torschützenehren kamen und auch Lion Sittig dreimal von Rechtsaußen erfolgreich war.

In der Tabelle verschaffte sich die HSV-Sieben weitere Luft im Kampf um den Klassenerhalt. „Nach den beiden Pflichtsiegen gegen Altenburg und Saalfeld geht es nach Jena, was natürlich eine ganz andere Hausnummer wird. Aber an einem guten Tag sind wir auch dort nicht chancenlos“, blickte Silvio Stölzner voraus, der dann aber wahrscheinlich auf Rico Stein verzichten muss, der sich kurz vor Schluss am Sprunggelenk verletzte.

Text: Jens Lohse
Bild: Peter Scholz

Spielbericht des THV

HSV Ronneburg – SV Aufbau Altenburg 28:25

Dramatische Schlussphase im Ronneburger Hexenkessel

Ronneburgs Tscheche Karel Kraus (links) ist vom Altenburger Tim Vogeler nicht zu halten.

Der HSV Ronneburg bejubelt beim 28:25 gegen den SV Aufbau Altenburg den fünften Saisonsieg. Was beim Sieger letztlich herausragte.

Der Ronneburger Hexenkessel bebte wieder einmal. In einem umkämpften Derby der Thüringer Handball-Oberliga bezwang der gastgebende HSV Ronneburg den Tabellenvorletzten SV Aufbau Altenburg mit 28:25 (16:16) und landete damit seinen fünften Saisonsieg.

„Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben ganz stark begonnen, offensiv verteidigt und den Altenburgern zunächst die Lust am Handballspielen genommen. Doch nach der 6:1-Führung haben wir den Gegner mit unseren Fehlern wieder stark gemacht. Am Ende war es ein Arbeitssieg. Dass hier heute kein Schönheitspreis vergeben würde, habe ich den Jungs vorher klargemacht. Für uns stehen unterm Strich zwei wichtige Punkte“, freut sich Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner über das Erfolgserlebnis für sein Team nach zuvor drei Niederlagen hintereinander.

Sein Altenburger Gegenüber Patrick Schatz analysiert: „Wir sind schlecht in die Partie gekommen, haben uns dann deutlich gesteigert. Am Ende hat es an den Alternativen gefehlt. Viele Spieler sind derzeit angeschlagen und mussten trotzdem über 60 Minuten ran. Da ist es logisch, dass in der Schlussphase Kraft und Konzentration nachlassen. Die Chance war vorhanden, hier etwas mitzunehmen.“

Altenburg häufig dran, aber nie vorbei

Ronneburg begann wie die Feuerwehr, führte schon nach sieben Minuten mit 6:1. Doch die anfängliche Dominanz verflog. Angeführt vom später von Mirko Alexy in Manndeckung genommenen Nico Bertus, der nach seinem zweijährigen Gastspiel bei der HSG Freiberg wieder in die Skatstadt zurückkehrte, holten die Altenburger Treffer um Treffer auf.

Beim 12:12 war der Ausgleich geschafft. Mit einem 16:16 ging es in die Halbzeit. Nach Wiederbeginn blieb es eine Partie auf des Messers Schneide. Allerdings gingen die Gäste nie in Führung. Nach dem 20:20 konnten sich die Ronneburger durch Tore von Tomas Böhm und Mirko Alexy auf 23:20 absetzen. Altenburg versuchte alles.

Die Manndeckung gegen Nico Bertus umging man phasenweise dadurch, dass man den Torwart herausnahm und einen siebenten Feldspieler brachte. Doch ließen die Gäste zu viele freie Bälle liegen. Beim Stand von 25:24 scheiterte Jannes Wernicke vom Kreis völlig frei am wiederum starken Tschechen Lukas Vlasak im HSV-Kasten.

Nochmals bot sich die Möglichkeit zum Ausgleich. Doch ein von Christopher Eisenstein erfolgreich abgeschlossener Konter sowie Treffer von Kyrylo Smielkov und Mirko Alexy ließen die Ronneburger auf 28:24 enteilen. Beste Torschützen waren HSV-Torjäger Mirko Alexy mit zehn und der Altenburger Nico Bertus mit acht Treffern. Nachlegen wollen die Ronneburger in zwei Wochen, wenn man am 15. Februar beim Schlusslicht HSG Saalfeld/Könitz gastiert.

Text & Bild: Jens Lohse

Spielbericht des THV

HSV Ronneburg – VfB TM Mühlhausen 23:24

HSV Ronneburg gegen Meister Mühlhausen nah am Punktgewinn

Nicht immer gelingt es Ronneburgs Mirko Alexy (Mitte), eine Lücke in der Mühlhäuser Abwehr zu finden.

Warum es für den Handball-Oberligisten wieder nichts Zählbares gab. Mut macht die Moral, die die Mannschaft von Trainer Silvio Stölzner beweist.

Nahe dran an einer Überraschung war Handball-Oberligist HSV Ronneburg am Sonnabend im Heimspiel gegen Landesmeister VfB 09 Mühlhausen. Unterm Strich stand für die Hausherren eine 23:24-Niederlage zu Buche, die Trainer Silvio Stölzner so kommentierte: „Unser Manko war wieder einmal die Chancenverwertung. Über weite Strecken der Partie waren wir die bessere Mannschaft. Aber gerade Anfang der zweiten Halbzeit haben wir es nicht verstanden, aus sechs, sieben in der Abwehr eroberten Bällen Kapital zu schlagen“.

Aber es gab auch Gutes: „Wir haben auch nach den frühen roten Karten gegen André Stölzner und Christopher Eisenstein Moral bewiesen und uns zu keiner Zeit aufgegeben. Zum Schluss haben wir unsere Chance bekommen, zumindest einen Zähler in Ronneburg zu behalten, haben sie aber nicht genutzt. Das ist bitter. Jetzt stehen wir unter Druck und müssen in den folgenden Partien gegen Altenburg und Saalfeld punkten.“

Mühlhausen erweist sich als abgezocktes Team

Die ersatzgeschwächten Mühlhäuser erwiesen sich als abgezocktes Team. Mit einer 15:12-Führung gingen die Gäste in die Pause. Nach Wiederbeginn verkürzte der HSV auf 14:15 (35.), ließ anschließend aber wieder abreißen. Nach Rot gegen Christopher Eisenstein, der sich noch eine Mannschaftsstrafe einhandelte und weiteren Zwei-Minuten gegen den Trainer mussten die Ronneburger mit Vier-gegen-Sechs agieren. Mühlhausen enteilte auf 15:19 (44.). Dass man den Sack nicht ganz zumachte, lag an der wiederum starken Torhüterleistung von Lukas Vlasak, der immer besser in Tritt kommt. Zudem agierten die Gäste keinesfalls fehlerfrei.

Als auch noch Mirko Alexy wegen Meckerns auf die Bank musste, meldete sich das Publikum im Hexenkessel zurück. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch verkürzten Tomas Böhm und Mirko Alexy, ehe dem unermüdlich rackernden Rico Stein nach einer tollen Körpertäuschung der 22:23-Anschluss gelang (57.). Ein gehaltener Siebenmeter von Lukas Vlasak gegen Konstantin Fick sorgte weiter für Spannung. Ein gelungener Block von Rico Stein und ein verhinderter Mühlhäuser Kempa-Trick führten 49 Sekunden vor Schluss beim Stand von 23:24 zum Ronneburger Ballbesitz.

Doch ein etwas überhasteter Abschluss von Karel Kraus aus ungünstigem Winkel verhinderte den Punktgewinn der Gastgeber, die damit zum dritten Mal in Folge unterlegen waren und in der Tabelle auf Platz neun abrutschten.

Text & Bild: Jens Lohse

Spielbericht des THV

HSV Ronneburg – ThSV Eisenach II 20:25

Spitzenreiter aus Eisenach ist zu stark für den HSV Ronneburg

In Wolf-Manier bleibt Eisenachs Torwart Christian Trabert beim Konter des Ronneburger Torjägers Mirko Alexy (links) Sieger.

In der Handball-Oberliga siegt der ThSV Eisenach II im Hexenkessel mit 25:20. Torhüter Lukas Vlasak hält vier Gäste-Siebenmeter.

Nur 25 Gegentore gegen den Spitzenreiter kassiert: In der Abwehr hat der Thüringer Handball-Oberligist HSV Ronneburg sein erstes Heimspiel im Jahr 2025 nicht verloren. Die 20:25-Niederlage gegen Aufstiegsanwärter ThSV Eisenach II hatte ihre Ursachen wohl eher im Angriff.

Das sah auch Trainer Silvio Stölzner, der die Mannschaft gemeinsam mit Christian Szlapka betreute. „Die Eisenacher Reserve ist nicht ohne Grund Tabellenführer. Das ist ein abgezocktes, cleveres Team. Die wissen genau, was sie wann spielen müssen. Da war es für uns nicht leicht, dagegenzuhalten. Vorn mussten wir uns jedes Tor hart erarbeiten. Einfache Treffer gab es nicht. In der entscheidenden Phase haben wir zu viele freie Bälle liegengelassen. Durch die starke Torhüterleistung von Lukas Vlasak blieb die Niederlage im Rahmen“, bilanzierte der HSV-Trainer, während sein Gegenüber, ThSV-Spielertrainer Qendrim Alaj, meinte: „Ich habe die Jungs die Woche über gewarnt, dass es gegen Ronneburg auf keinen Fall so leicht wie im Hinspiel werden wird. Garant dafür ist die Halle mit ihren Zuschauern und der Stimmung. Ronneburg hat uns immer wieder vor Probleme gestellt. Unsere Chancenverwertung war heute schlecht. Allein vier Siebenmeter haben wir verworfen.“

Ronneburg mit großen Besetzungssorgen

Zwei Fehlwürfe kamen auf das Konto von Qendrim Alaj, der mit seiner Mannschaft in dieser Saison unbedingt den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga schaffen will. „Wir haben alles selbst in der Hand. Aber wir schauen von Spiel zu Spiel“, verriet er und war über die Heimniederlage von Konkurrent Jena gegen Werratal bestimmt nicht traurig.

Wie ernst es den Eisenachern mit dem Aufstieg ist, bewies allein die Tatsache, dass das Team mit einem 16er-Kader in Ronneburg aufschlug. Dagegen hatte die HSV-Sieben große Besetzungssorgen. Nach der Trainingsverletzung von Gergely Horvath stand kein zweiter Torwart zur Verfügung, sodass sich der schon verabschiedete Christian Lange als etatmäßiger Feldspieler bereiterklärte, im Notfall – den es zum Glück nicht gab – einzuspringen.

Zehn Minuten lang hielten die Hausherren die Partie bis zum 3:3 offen. Dann diktierten die Eisenacher das Geschehen auf der Platte. Beim 5:9 waren die Wartburgstädter erstmals auf vier Tore enteilt. Die Hausherren ließen sich nicht abschütteln und verkürzten bis zur Pause auf 11:13. Beim 16:22 war die Begegnung entschieden.

Kommenden Samstag gegen Mühlhausen

Ronneburg tat sich gegen die im Sechs-zu-Null-Riegel stehende ThSV-Abwehr schwer. Auch für Kreisläufer Kyrylo Smielkov gab es keine Räume. Der Eisenacher Mittelblock mit den baumlangen Duje Miljak, Leonard Toelke oder Ole Gastrock-Mey war kaum zu überwinden. Mirko Alexy war mit neun Treffern erfolgreichster Ronneburger, im Abschluss aber auch nicht fehlerfrei.

Gerade die beiden in der Schlussphase vergebenen Strafwürfe und die versiebten Konterchancen gegen einen starken Christian Trabert im Eisenacher Gehäuse kosteten den Hausherren ein noch besseres Ergebnis. 

Am kommenden Samstag wartet die nächste schwere Heimaufgabe auf den HSV. Dann gastiert der diesmal mit einem Treffer in Hermsdorf unterlegene Vorjahresmeister VfB 09 Mühlhausen im Ronneburger Hexenkessel.

Text & Bild: Jens Lohse

Spielbericht des THV

HSG Werratal 05 – HSV Ronneburg 33:24

Handballer vom HSV Ronneburg immer einen halben Schritt zu spät

Chancenlos sind die Ronneburger HSV-Handballer bei der 24:33-Niederlage bei der HSG Werratal 05.

Wie es zur deutlichen Niederlage in der Oberliga Thüringen bei der HSG Werratal kam

„Alles das, was wir in der Vorwoche gegen Goldbach sehr gut gemacht haben, ist uns heute überhaupt nicht gelungen. Nicht annähernd haben meine Spieler ihr Leistungsvermögen ausschöpfen können. Nur in den ersten zehn Minuten haben wir die Partie offen gestalten können“, schimpfte Gäste-Trainer Silvio Stölzner nach der deutlichen 24:33-Niederlage seines HSV Ronneburg bei der HSG Werratal 05.

Ronneburger Handballer immer einen halben Schritt zu langsam

Im Kopf und auch körperlich waren die HSV-Handballer immer einen halben Schritt zu langsam. Jedes Tor musste man sich schwer erarbeiten. Werratal genügte eine durchschnittliche Leistung, um die Gäste auf Distanz zu halten. Bis zum 5:5 (10.) konnten die Ronneburger hoffen. Dann enteilten die Breitunger auf 11:6 (17.). Zur Pause stand es 18:13.

Eine zweistellige Niederlage konnten die Gäste gerade noch abwenden. Der verworfene Siebenmeter von Karel Kraus 52 Sekunden vor Abpfiff war bezeichnend für das HSV-Spiel. Treffsicherster Ronneburger war Kreisläufer Kyrylo Smielkov mit sechs Toren. Als Tabellenachter geht der HSV in die lange Weihnachtspause. „Bis dahin können sich die angeschlagenen Spieler etwas erholen“, hofft Silvio Stölzner.

Bild & Text: Jens Lohse

HSV Ronneburg – SV BW Goldbach/Hochheim 33:27

HSV Ronneburg gewinnt nach bester Heimleistung gegen Goldbach/Hochheim

Wie es den Oberliga-Handballern gelang, Gegner Goldbach/Hochheim hoch zu bezwingen. Tomas Böhm trifft in nur 53 Sekunden dreimal.

Einen deutlichen 33:27-Heimerfolg gab es am Sonnabend in der Thüringer Handball-Oberliga für den HSV Ronneburg. Dem Kontrahenten SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim schmeichelte die Höhe der Niederlage am Ende sogar noch.

„Das war ein überzeugender Auftritt unserer Mannschaft. Zehn Minuten haben wir gebraucht, um in die Partie zu finden. Dann waren wir hellwach und haben uns Tor für Tor absetzen können. Erst als wir zum Schluss durch gewechselt haben, ist Goldbach nochmal etwas näher gekommen. Aber es war uns wichtig, allen zur Verfügung stehenden Spielern Einsatzzeiten zu geben“, urteilte HSV-Trainer Silvio Stölzner nach der besten Heimleistung der Saison.

Spielmacher Rico Stein sprüht voller Energie

Vor Energie nur so sprühte diesmal Spielmacher Rico Stein, der trotz seiner bereits 31 Jahre mit neuen Finten aufwartete. „Wir hatten auf dem Feld richtig Spaß. Das hat man auch gesehen. Wir sind total unverkrampft ins Spiel gegangen. Auch im fortgeschrittenen Handballer-Alter kann man immer wieder dazu lernen“, äußerte sich Rico Stein. Bestnoten verteilte der Ronneburger Trainer auch an die drei Tschechen.

Keeper Lukas Vlasak brachte die Goldbacher Werfer zwischen der zehnten und 50. Minute fast zur Verzweiflung, als den Gästen lediglich 13 Treffer gelangen. Tomas Böhm und Karel Kraus hatten sich schon im Training viel Selbstvertrauen geholt und wussten auch im Wettkampf als jeweils sechsfache Torschützen zu überzeugen. 

Zunächst liefen die Hausherren einem 2:5-Rückstand hinterher (9.). Als die Ronneburger dann aber aufdrehten, waren sie kaum noch zu halten. Nach einer Viertelstunde war die Betriebstemperatur erreicht. Da führte der HSV schon mit 9:6 (16.). Zur Halbzeit hieß es 14:10. Selbst die Rote Karte gegen Kreisläufer Kyrylo Smielkov (23.) steckten die Ronneburger ohne Probleme weg. Nach Wiederbeginn spielten sich die Gastgeber phasenweise in einen Rausch. Rico Stein, Mirko Alexy und Christopher Eisenstein feierten sich für jeden Torerfolg. Selbst das lange Zeit nicht mehr vorhandene Konterspiel wurde reaktiviert. Lange Pässe von Lukas Vlasak und Mirko Alexy erreichten nacheinander Tomas Böhm, dem in der 40. Minute das Kunststück gelang, binnen 53 Sekunden drei Treffer zu erzielen.

Damit waren die Ronneburger auf 22:13 enteilt. Beim 30:20 (52.) betrug der Vorsprung erstmals zehn Tore. Bei Goldbach leistete nur Marc Justin Wellendorf Widerstand, der mit seinen zwölf Treffern fast im Alleingang die Niederlage der Gäste im noch erträglichen Rahmen hielt.

Bild & Text: Jens Lohse

Spielbericht des THV