Pflichtsieg für Handball-Oberligist Ronneburg

Trotz Umstellungen: HSV Ronneburg dominiert HSG Saalfeld/Könitz.
Der Thüringer Handball-Oberligist HSV Ronneburg hat seine Pflichtaufgabe erfüllt. Bei Schlusslicht HSG Saalfeld/Könitz landete die Mannschaft des Trainergespanns Silvio Stölzner/Christian Szlapka einen nie gefährdeten 32:30-Auswärtserfolg.
In der Schlussphase zieht beim HSV Ronneburg der Schlendrian ein
Mitte der zweiten Hälfte hatten die Gäste schon mit neun Toren geführt, ehe der sich nie aufgebende Aufsteiger in der Schlussphase nochmals aufkam. „Nach konzentriertem Beginn lagen wir schon zur Pause deutlich vorn. Im Gefühl des klaren Vorsprungs ist dann etwas der Schlendrian eingezogen, zumal wir auch durch gewechselt haben, wodurch die Dominanz natürlich etwas verloren ging“, resümierte HSV-Trainer Silvio Stölzner.
Mirko Alexy spielt mannschaftsdienlich auf Linksaußen
Die einzige Saalfelder Führung der Partie gab es zum 1:0 durch Jannik Storz (2.). Anschließend ergriffen die Ronneburger die Initiative, wenngleich deren erster Treffer bis zur vierten Minute auf sich warten ließ. Ronneburg hatte etwas umstellen müssen. Weil Fabian Ruderisch und Justin Glöditzsch fehlten, spielte Mirko Alexy mannschaftsdienlich 60 Minuten lang auf Linksaußen. Bis zum 7:8 (18.) hielten die Saalfelder dagegen, ehe die Gäste eine Schippe draufpackten und nach und nach enteilten.
Die Last des Torewerfens war auf viele Schultern verteilt. Karel Kraus (5), Christopher Eisenstein (4) und Tomas Böhm (4) überzeugten mit ihrer Trefferausbeute von den Halbpositionen. Rico Stein sprang für Mirko Alexy als sicherer Siebenmeter-Werfer in die Bresche und brachte alle seine fünf Würfe im HSG-Kasten unter. Bei den Hausherren lief in der Viertelstunde vor der Pause nicht mehr allzu viel zusammen. Folgerichtig enteilte Ronneburg auf 9:17 (27.).
Auch nach Wiederbeginn änderte sich das Bild nicht. Bis zum 16:25 (43.) blieben die Gäste konzentriert. Ein Sonderlob verdiente sich HSV-Ersatztorwart Gergely Horvath, der bis dahin alle vier Siebenmeter der Hausherren pariert hatte. Doch als die Ronneburger durchwechselten, schlichen sich mehr und mehr Fehler ein.
„Wir haben dann zu viele freie Bälle liegengelassen. Hinzu kamen ein, zwei komische Schiedsrichterentscheidungen, bei denen man den Eindruck hatte, Saalfeld sollte im Spiel bleiben. So schmolz der Vorsprung noch ziemlich zusammen. In Gefahr sind wir aber nicht mehr geraten. Unterm Strich steht der wichtige Auswärtssieg. In zwei Wochen fragt niemand mehr, ob es ein schönes Spiel war“, so Silvio Stölzner, der sich darüber freute, dass gleich neun Ronneburger zu Torschützenehren kamen und auch Lion Sittig dreimal von Rechtsaußen erfolgreich war.
In der Tabelle verschaffte sich die HSV-Sieben weitere Luft im Kampf um den Klassenerhalt. „Nach den beiden Pflichtsiegen gegen Altenburg und Saalfeld geht es nach Jena, was natürlich eine ganz andere Hausnummer wird. Aber an einem guten Tag sind wir auch dort nicht chancenlos“, blickte Silvio Stölzner voraus, der dann aber wahrscheinlich auf Rico Stein verzichten muss, der sich kurz vor Schluss am Sprunggelenk verletzte.
Text: Jens Lohse
Bild: Peter Scholz