HSV Ronneburg – HSV Apolda 28:44

Zehn Treffer erzielt Ronneburgs Mirko Alexy (Mitte) im Spiel gegen den HSV Apolda 1990. © Jens Lohse

Handballer vom HSV Ronneburg gehen unter

Warum Gastgeber HSV Ronneburg im Thüringenligaspiel gegen den HSV Apolda chancenlos war und der Trainer dennoch nicht enttäuscht war.

Es war kein Handball vom anderen Stern, aber einer, den man in der Thüringenliga sonst nicht zu sehen bekommt. Nach dem SV Hermsdorf (24:41) zum Saisonauftakt eine Woche zuvor musste nun auch der HSV Ronneburg im heimischen Hexenkessel die Dominanz von MHV-Oberliga-Absteiger HSV Apolda 1990 anerkennen. Mit 28:44 gingen die Hausherren unter, die bereits zur Halbzeit mit 11:21 im Hintertreffen gelegen hatten.

Gegen Staffelfavoriten ordentlich aus der Affäre gezogen

„Gegen den Staffelfavoriten hat sich meine Mannschaft trotzdem ordentlich aus der Affäre gezogen. 28 erzielte Treffer können sich durchaus sehen lassen. Wir haben mitgespielt, versucht, auch eigene Akzente zu setzen. Die Variante mit den zwei Kreisläufern hat nicht funktioniert. Aber wir haben uns nie aufgegeben“, bilanzierte Trainer Christian Szlapka, der den sonstigen Cheftrainer Silvio Stölzner vertrat, der diesmal im Urlaub weilte.

Apoldaer Handballer streben sofortigen Wiederaufstieg an

Andreas Schöppe aus dem Apoldaer Trainerstab beantwortete die Frage, wer denn die Glockenstädter in dieser Thüringenliga-Saison schlagen solle, so: „Das können wir eigentlich nur selbst. Wir müssen konzentriert und bei der Sache bleiben. Ich rechne mit einem Zweikampf mit Suhl, das ebenfalls den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt. Wahrscheinlich wird die Meisterschaft in den beiden direkten Duellen entschieden, was aber auch bedeutet, dass wir uns in den anderen Begegnungen keinerlei Ausrutscher erlauben dürfen. Darin liegt die Schwierigkeit.“

Die mit drei Neuzugängen verstärkten Apoldaer ließen in Ronneburg von Anfang an nichts anbrennen. Schnell waren die Gäste auf 2:6 (8.) und 6:15 (17.) enteilt, wobei man angesichts von 19 Gegentreffern nach 22 Minuten fast schon um die Hausherren fürchten musste. Der Apoldaer Kombinationswirbel und die individuelle Klasse waren zu keiner Zeit einzudämmen.

Zwölf Apoldaer Feldspieler kamen zu Torschützenehren, allen voran der Nord-Mazedonier Dejan Goshevski, der in der Vorsaison noch in der ersten kroatischen Liga aufgelaufen war. Zehn Treffer steuerte er zum Kantersieg bei.

Der Ronneburger Mirko Alexy trifft zehn Mal

Auch die Ronneburger hatten einen zehnfachen Torschützen in ihren Reihen. Mirko Alexy stellte sich wie die sieben Mal erfolgreichen Christopher Eisenstein und Karel Kraus der Herausforderung. Verletzungen lassen derzeit den Ronneburger Kader arg zusammenschmelzen. Während Rico Stein noch auf sein MRT-Ergebnis wartet, stand André Stölzner wegen Rückenproblemen gar nicht zur Verfügung, während Daniel Cieplinski mit einer Bänderverletzung am Knöchel ausfiel.

Nächste Woche geht es für den HSV zur HSG Werratal 05.

Text & Bild: Jens Lohse

Spielbericht des THV

HSV Ronneburg – LSV Ziegelheim 30:30

Sieben Treffer steuert Ronneburgs Kreisläufer Kyrylo Smielkov (links) gegen Ziegelheim (hier Moritz Krause) bei. © Jens Lohse

Hinten heraus nur noch über Kampf: Dramatische Schlussphase bei Ronneburg gegen Ziegelheim

Dieser Saisonauftakt in der Handball-Thüringenliga ist nichts für schwache Nerven: Warum es speziell die letzte Minute bei HSV Ronneburg gegen den LSV Ziegelheim in sich hat.

Mit einem 30:30-Unentschieden sind die Handballteams des HSV Ronneburg und des LSV Ziegelheim in die Thüringenliga-Saison gestartet. Im stimmungsvollen und gut gefüllten Hexenkessel hätten beide Mannschaften noch in der Schlussminute die Partie für sich entscheiden können.

Nach Kyrylo Smielkovs 30:30-Ausgleich – der ukrainische Kreisläufer kam in der Endphase immer besser zurecht – nahmen die Ziegelheimer Gäste 23 Sekunden vor Abpfiff eine Auszeit, verloren den Ball aber unmittelbar nach Spielfreigabe wieder. Ballbesitz für Ronneburg, dessen Trainer Silvio Stölzner elf Sekunden vor Ende zum Timeout rief.

Ziegelheims Trainer spricht von verlorenem Punkt

Der achtfache Torschütze Mirko Alexy kam nach einem Freiwurf nochmals zum Wurf, traf allerdings nur den linken Pfosten. Also jubelten erst einmal die Gäste, doch trauerten eigentlich beide Mannschaften den zahlreichen vergebenen Möglichkeiten nach.

„Wir haben an die Schwächen der Vorsaison angeknüpft und uns das Leben selbst schwergemacht. Nach einer starken Anfangsviertelstunde verloren wir den Spielfaden komplett. Hinten heraus ging es nur noch über den Kampf. Die Verletzung von Rico Stein hat uns zusätzlicher Alternativen beraubt. Wir hätten gern ein Tor mehr geworfen als Ziegelheim“, schätzte Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner ein. 

Sein Ziegelheimer Gegenüber Torsten Urwank sprach von einem verlorenen Punkt: „Vorher wäre ich mit einem Punkt in Ronneburg zufrieden gewesen. Aber wir haben uns heute viel zu viele Unkonzentriertheiten geleistet. Unsere Idee, den Gastgeber mit hohem Tempo zu knacken, ging mit zunehmender Spielzeit auf. Angesichts unseres Vier-Tore-Vorsprungs hätten wir gewinnen müssen.“ 

Mirko Alexy bester Werfer für Ronneburg

Nach ausgeglichenem Beginn bis zum 3:3 ergriffen die Ronneburger die Initiative. Mit dem aus Plauen gekommenen Kevin Model und Daniel Cieplinski hatten die Hausherren zwei Zugänge im Aufgebot. Auf Ziegelheimer Seite wirkte der von Aufbau Altenburg gekommene Paul Kühn mit.

Die HSV-Sieben enteilte auf 9:5, ehe der Vorsprung genauso schnell wieder schmolz. Beim 11:11 war Ziegelheim auf Augenhöhe und setzte sich bis zur Halbzeit auf 14:16 ab. Nach Wiederbeginn das gleiche Bild: Ziegelheim zog beim 16:20 auf vier Tore davon. Mit Unterstützung der Heimfans kämpfte sich Ronneburg zurück. Angeführt von Mirko Alexy (8), Kevin Model (5) und André Stölzner (5) war der Gastgeber beim 22:22 dran, beim 25:23 sogar wieder vorn.

Es blieb spannend. Dreimal glich der mit sieben Treffern aufwartende Kyrylo Smielkov in der Schlussphase aus. Die Ziegelheimer leisteten sich trotz des starken Rückraums mit Max Harles (6), David Heinig (5) und Collin Köblitz (4) zu viele leichte Ballverluste, sodass das Unentschieden letztlich in Ordnung ging.

Text & Bild: Jens Lohse

Spielbericht des THV

HSV Ronneburg – HSG Werratal 25:31

Enttäuschung zum Vereinsjubiläum

Ronneburgs Kreisläufer Kyrylo Smielkov (links) lässt Werratal-Torwart René Meißner keine Abwehrchance. Trotzdem unterliegt der HSV zu Hause mit 25:31.

Warum es für den Thüringer Handball-Oberligisten im Spiel gegen die HSG Werratal nicht wie gewünscht lief

Es war nicht der Tag der Ronneburger Oberliga-Handballer, die nach der Partie mit den Mitgliedern das 30-jährige Vereinsjubiläum feierten.

Eine Viertelstunde vor Schluss mit drei Toren dran

Mit 25:31 unterlag der HSV Ronneburg im heimischen Hexenkessel dem Tabellendritten HSG Werratal 05. Zur guten Stimmung auf den Rängen trug das Team des Trainergespanns Silvio Stölzner/Christian Szlapka an diesem Tag aber nur wenig bei. Als es in der Schlussphase noch einmal laut wurde, lag dies nicht am knappen Spielstand, sondern am Starkregen, der im Rahmen eines mächtigen Gewitters auf das Hallendach prasselte. Die Fanrufe „Kämpfen, Ronneburg! Kämpfen!“ fanden bei der Mannschaft diesmal nur kurzzeitig Gehör, als eine Viertelstunde vor Schluss Christopher Eisenstein, Mirko Alexy und nochmals Christopher Eisenstein mit drei Treffern in Folge binnen eineinhalb Minuten auf 18:24 (48.) verkürzen konnten. 

Doch schnell fanden die Breitunger wieder in die Spur und ließen auch in der Endphase nichts mehr anbrennen. „Im letzten Heimspiel wollten wir eigentlich unserem Publikum nochmals etwas bieten, zumal wir sonst daheim gegen Werratal immer gut ausgesehen haben. Doch das ging diesmal total in die Hose. Schon in den ersten 15 Minuten haben wir viel zu viele freie Bälle liegen gelassen und auch in der Folge kaum Lösungen gefunden“, urteilte Trainer Silvio Stölzner, der die lange Saison bei seiner Mannschaft spürte, die vom Kopf her irgendwie müde wirkte. 

HSV Ronneburg verschläft den Start

Schon den Start hatte die HSV-Sieben verschlafen. Schnell lag der Gastgeber mit 1:7 (14.) im Hintertreffen und war mehr als zehn Minuten ohne eigenen Torerfolg geblieben. Zwar bäumten sich die Ronneburger auf, verkürzten zwischenzeitlich auf 5:9 (19.), aber zur Halbzeit lief man gar einem 9:17-Rückstand hinterher.

„In Ronneburg ist es immer schwer zu bestehen. Leicht war es auch diesmal nicht. Aber über unsere starke Abwehrarbeit haben wir dem Gegner frühzeitig den Nerv gezogen. So sind wir nie unter Druck geraten und mussten nur reagieren. Konzentriert haben wir den deutlichen Vorsprung nach Hause gebracht“, analysierte Werratals Linksaußen Sascha Kleint. 

Bei den sehr ausgeglichen besetzten Gästen trugen sich alle zehn Feldspieler in die Torschützenliste ein. Am treffsichersten zeigten sich der Ex-Ronneburger Tom Winner (6/4), Tizian Reum (5) und Roland Selmeczi (5). Beim HSV war Mirko Alexy (8/3) am erfolgreichsten. Während Werratal sich damit Rang drei sicherte, brauchen die Ronneburger am letzten Spieltag bei Aufbau Altenburg zumindest einen Zähler, um ihren derzeitigen neunten Tabellenplatz noch zu verbessern.

Text &Bild: Jens Lohse

Spielbericht des THV



Damals war`s

Zehn Jahre ist es her, da hatten einige junge Handballer des HSV Ronneburg ein Erlebnis der besonderen Art. Die damalige D-Jugend fuhr nämlich in den Osterferien vom 30.3. – 1.4. 2015 zu einem dreitägigen Trainingslager nach Grünheide ins Vogtland. Möglich wurde das hauptsächlich durch das Engagement von Dennis Patzer, der nicht nur als Betreuer dabei war, sondern auch die finanzielle Hauptlast für das Event trug. Wer meinte, dass es sich hier um einen Erholungsausflug handelte, musste aber enttäuscht werden. Ein Bild zeigt ganz deutlich, dass selbst die Reiseleitung teilweise an ihre Grenzen stieß. Die Aktion diente schließlich der Vorbereitung auf die Endrunde der Thüringenmeisterschaft. Doch neben intensiven Trainingseinheiten in der großen Sporthalle gab es auch genug Abwechslung. Dies waren u.a. eine Kegelstunde, der Besuch des Kosmonautenmuseums in Morgenröthe-Rautenkranz sowie abendliche Spiele auf dem Boulderboden. Am letzten Tag gingen die Jungs dann noch mal all in. Nach einer morgendlichen Übungseinheit und dem Mittagessen fuhren sie auf der Heimreise über Zwickau. Dort besuchten sie zunächst das Horchmuseum, bevor noch ein intensives Testspiel gegen ihre Altersgefährten der NSG Westsachsen anstand. Insgesamt konnte ein sehr positives Fazit für das Trainingslager gezogen werden, denn nach dem zweiten Platz bei der anschließenden THV-Endrunde winkte noch die Teilnahme an der ostdeutschen Meisterschaft in Dessau, wo es u.a. Spiele gegen Aue, Magdeburg, Oranienburg und den späteren Meister Füchse Berlin gab. Dort gab es einen 12. Platz für den HSV. Übrigens sind fast alle Jungs von damals auch heute noch am Ball. Einer spielt sogar höherklassig. Ein anderer wurde Fußballer. Und nur drei sind nicht mehr aktiv.

Glück Auf !

Text: Helmut Netsch
Bilder: HSV Ronneburg

HSV Ronneburg – Wölfe Erfurt 29:35

Erfurt stellt unlösbare Aufgaben

Ronneburgs Torjäger Mirko Alexy (Mitte) findet in der Erfurter Abwehr eine Lücke. Später wird er wegen dreier Zeitstrafen disqualifiziert.

Warum sich der Handball-Oberligist gegen die Wölfe aus der Landeshauptstadt die Zähne ausbeißen, warum Torjäger Mirko Alexey disqualifiziert wird

Seit Februar haben die Handballer von Oberliga-Aufsteiger Wölfe Erfurt kein Spiel mehr verloren. Nach 7:1 Zählern aus den letzten vier Partien bekam nun auch der HSV Ronneburg den Aufwärtstrend der Landeshauptstädter schmerzlich zu spüren.

HSV Ronneburg kann nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen

Dabei hatte sich den Hausherren die Chance geboten, im Falle eines Sieges das eigene Punktekonto auszugleichen. Doch daraus wurde nichts. Die Ronneburger konnten nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und mussten sich mit 29:35 geschlagen geben. „Die Erfurter waren heute im Kopf frischer. Was wir auch versucht haben, sie waren immer schon einen Schritt weiter. Am Willen lag es nicht. Aber wir haben es diesmal nicht geschafft, unser Potenzial auszuschöpfen. Wir wollten die Punkte schon hier behalten, haben uns das Leben aber selbst schwergemacht“, resümierte Trainer Silvio Stölzner.

Erfurter gaben den Ronneburger immer wieder unlösbare Rätsel auf

Mit handballerischen Mitteln gaben die Erfurter ihrem Kontrahenten immer wieder unlösbare Rätsel auf. Mit der offensiven Deckung der Landeshauptstädter kam Ronneburg überhaupt nicht zurecht. Mirko Alexy war trotz seiner neun Tore mit seiner Trefferausbeute unzufrieden, haderte mit den Schiedsrichtern und deren Entscheidungen, was sich in der Schlussphase in drei Zwei-Minuten-Strafen binnen zehn Minuten ausdrückte und zur Disqualifikation führte.

Mirko Alexy hadert mit den Entscheidungen der Schiedsrichter

Spielgestalter Rico Stein kam oft gar nicht in Tornähe, um seine gefürchteten Wurffinten zum Abschluss zu bringen. Und wenn die Ronneburger selbst einmal in Überzahl waren, dann warteten die Erfurter mit einer „Empty Goal“-Variante auf, nahmen den Torwart bei eigenem Angriff vom Feld und erspielten sich so immer wieder klare Wurfchancen. Aurel-Philipp Bartsch (10/5), Max Riedel (8), Hannes Oppermann (7) und in der Schlussphase Johann Münch (5) waren auf Erfurter Seite nicht zu halten.

„Das war ein ganz tolles Spiel von uns. Von der ersten Minute an haben wir die Partie kontrolliert“, freute sich Wölfe-Trainer Alexander Koke, während ihm Marcel Dick beipflichtete: „So haben wir schon vor zwei Wochen in Altenburg gewonnen.“ Nur hatte sich dieser Auftritt nicht bis nach Ronneburg herumgesprochen. Seit Sonnabend weiß man auch dort, dass man sich an den Erfurter Wölfen die Zähne ausbeißen kann.

Bild & Text: Jens Lohse

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SV Hermsdorf – HSV Ronneburg 25:25

Punkteteilung in einem dramatischen Derby

Hermsdorfs Stefan Riedel (Mitte) kommt am Kreis zwischen den Ronneburgern André Stölzner, Mirko Alexy und Kyrylo Smielkov (von links) zum Wurf. Bild: Jens Lohse

HSV Ronneburg entführt in der Thüringer Handball-Oberliga verdient einen Punkt aus Hermsdorf. Spannender hätte es dabei kaum sein können.

Die Spannung war in der vollbesetzten Hermsdorfer Werner-Seelenbinder-Halle auf dem Siedepunkt. Sechs Sekunden vor Schluss bekam der HSV Ronneburg beim Stand von 25:24 für den SV Hermsdorf einen Siebenmeter zugesprochen. Kevin Elsässer-Pech hatte den durchgebrochenen André Stölzner gefoult und dafür die Rote Karte gesehen.

Ronneburgs Routinier Rico Stein schnappte sich den Ball in aller Seelenruhe. Noch ein kurzes Wort zu Gastgeber-Torwart Robert Zehmisch und in Eisvogel-Manier versenkte der einstige Geraer Post SV-Spieler den Ball zum 25:25 unter der Latte. Den Hausherren blieben noch vier Sekunden und eine Auszeit, was aber nicht reichte, um die Gäste nochmals in Not zu bringen.

„Die Halle war voll. Es gab viele Emotionen. Die Spieler kennen sich seit Jahren. Am Ende ist das Unentschieden gerecht. Rico Stein hat sehr gut Regie geführt. Aber letztlich hat jeder seinen Teil dazu beigetragen, dass wir hier einen Punkt entführen konnten“, resümiert Ronneburgs Trainer Christian Szlapka, der diesmal allein für das Team verantwortlich zeichnete, weil Silvio Stölzner im Urlaub weilte.

Ronneburg scheint bereits auf der Siegerstraße

Während Hermsdorfs Trainer Tobias Högl über den Ausgang der Partie nicht glücklich war und schnell in der Kabine verschwand, gab Routinier Stefan Riedel Auskunft: „Wir sind nicht ganz zufrieden. Aber die Punkteteilung geht in Ordnung. Ich liebe die Spiele gegen Ronneburg. Da geht es immer äußerst intensiv zur Sache. Mit dem Unentschieden können wir leben. Den Zuschauern hat es auch gefallen. Die Stimmung in der Halle war super.“

Von Anfang an lebte die Begegnung von der Spannung. Hermsdorf musste auf Oleksandr Petrov und Felix Reis verzichten. Bei Ronneburg stand Karel Kraus wegen Rückenproblemen nicht zur Verfügung. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, leisteten sich aber auch viele Fehler. Neunmal ging es vor der Pause über Gleichstand.

Kreisläufer Kyrylo Smielkov brachte die Gäste kurz vor der Halbzeit beim 10:11 in Führung. Ronneburg schien nach Wiederbeginn das Zepter zu übernehmen. Beim 11:14 und 17:20 war man auf drei Treffer enteilt. Doch Hermsdorf schlug zurück. Treffer von Kevin Elsässer-Pech und ein Hattrick von Hannes Rudolph wendeten das Blatt binnen fünf Minuten zum 21:20. Es blieb dramatisch.

Während in der Schlussphase auf Gastgeber-Seite Giga Zarnadze Verantwortung übernahm, tat dies auf Ronneburger Seite Rico Stein, der sich mit zehn Toren zum überragenden Spieler auf dem Feld aufschwang.

Text & Bild: Jens Lohse

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HSV Ronneburg – LSV Ziegelheim 35:31

Karel Kraus (Zweiter von links) trifft beim Ronneburger 35:31-Derbysieg gegen den LSV Ziegelheim viermal ins Schwarze. Hier kann ihn André Heinig (9) nicht am Wurf hindern. Bild: Jens Lohse

Mit Ersatztorwart Gergely Horvath kommt der HSV Ronneburg zurück

HSV Ronneburg dominiert, doch das Derby gegen LSV Ziegelheim kippt. Alexy und Harles im Fokus.

Es war eines der Derbys, dem es an nichts fehlte, das zeigte, warum die Anhänger beider Lager den Handballsport zu ihrer Lieblingssportart auserkoren haben. An Spannung und Dramatik war die Partie nicht zu überbieten.

Der HSV Ronneburg legt einen Blitzstart hin

Der HSV Ronneburg hatten einen Blitzstart erwischt, führte nach 16 Minuten mit 10:2. Die Partie schien schon entschieden. Bis zum 20:12 (35.) konservierten die Hausherren den Vorsprung. Aber der LSV Ziegelheim gab sich nicht geschlagen. Spieler und Fans spürten, dass die Begegnung noch nicht verloren war.

Und so rappelte sich der LSV Ziegelheim auf, holte angeführt vom am Ende 16-fachen Torschützen Max Harles alles heraus. Auch von Rückschlägen ließ man sich nicht entmutigen. Nach einem Hattrick von Max Harles schien man sich beim 30:29 (56.) die Ronneburger wie einen taumelnden Boxer in die Ecke gestellt zu haben. Aber der HSV Ronneburg mobilisierte ebenfalls alle Kräfte.

Rico Stein und Mirko Alexy führen die jungen Wilden

Die Routiniers Rico Stein und Mirko Alexy, der mit seinen 14 Toren das Gegenstück zu Max Harles ablieferte, führten die jungen Wilden. Man zog den Kopf wieder aus der Schlinge. Der zwischen die Pfosten gerückte Ersatztorwart Gergely Horvath wuchs über sich hinaus, parierte viele Bälle von den Außenpositionen und heizte so den Hexenkessel an, der die abermalige Wende nach dem 34:30 (60.) durch Mirko Alexy mit den traditionellen „Derbysieger, Derbysieger“-Rufen feierte.

Was der Ronneburger Trainer Silvio Stölzner zum Derby sagt

„Wir haben einen überragenden Start hingelegt. Eine bärenstarke Abwehr, dazu vorn einfache Tore – das war genau das, worauf wir im Training in der Woche Wert gelegt hatten. Aber mir war klar, dass wir auf diesem Niveau nicht durchhalten könnten. Ziegelheim hat sich gesteigert, sich zurück in die Partie gekämpft. Wir sind bei uns geblieben, haben nicht über Schiedsrichter-Entscheidungen diskutiert. Die Atmosphäre in der Halle war unbeschreiblich. Als der bis dahin starke Lukas Vlasak kaum noch einen Ball zu fassen bekam, haben wir uns für einen Wechsel entschieden. Gergely Horvath hatte die Woche über gut trainiert und hat das in ihn gesetzte Vertrauen mit seinen Paraden zurückgezahlt. Das sind die Geschichten, die ein Derby schreibt“, resümierte Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner zufrieden.

Während sich sein Gegenüber Torsten Urwank nicht äußern wollte, sprang LSV-Torjäger Max Harles in die Bresche: „Wir haben uns gut zurückgekämpft. Aber der Rucksack war zu schwer. Die Aufholjagd hat Kraft gekostet. Das hat man gespürt. Diese Kraft hat in der Schlussphase gefehlt. Am Ende standen drei 21-Jährige bei uns auf der Platte. Da fehlen Erfahrung und Cleverness. Einer wie Mirko Alexy ist mit allen Wassern gewaschen. Aber trotzdem: Wir müssen nicht enttäuscht sein!“

Ronneburger Anhänger freuen sich auf das Derby gegen den SV Hermsdorf

Der Ronneburger Spielmacher Rico Stein war zufrieden. „Vor einem halben Jahr hätten wir solch ein Spiel wahrscheinlich verloren. Aber die jungen Spieler reifen und werden immer besser. Das braucht Zeit, aber wird Früchte tragen. Denn irgendwann wollen die Alten auch mal aufhören“, verriet er.

Nächste Woche wartet bereits das nächste Derby. Nach den Siegen in Jena und gegen Ziegelheim soll nun der SV Hermsdorf vom Thron gestoßen werden. Die Ronneburger Fans freuen sich schon drauf.

Text & Bild: Jens Lohse

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HSV Weimar – HSV Ronneburg 28:27

Dramatisches Ende: HSV Ronneburg scheitert knapp in Weimar

Rico Stein (beim Wurf) lenkte auf Mitte den Angriff der Ronneburger. Insgesamt steuerte er sechs Tore bei. Foto: OTZ / Christian Albrecht

Trotz Personalsorgen: Ostthüringer Handballer fordern HSV Weimar heraus

Die Vorzeichen standen für die Oberliga-Handballer des HSV Ronneburg nicht günstig. Zwar reiste die Mannschaft des Trainergespanns Silvio Stölzner/Christian Szlapka mit der Empfehlung von drei Siegen hintereinander zum HSV Weimar in die Klassikerstadt. Doch die personelle Ausgangslage bereitete den Gäste-Verantwortlichen einiges Kopfzerbrechen.

HSV Ronneburg beim HSV Weimar mit großen Personalsorgen

Mirko Alexy und Christopher Eisenstein standen in der Asbach-Sporthalle wegen der Spielverlegung auf Sonntag ohnehin nicht zur Verfügung. Am Spieltag meldeten sich dann auch noch André Stölzner und Ersatzkeeper Gergely Horvath krankheitsbedingt ab. Mit welcher Einstellung die Ronneburger dann aber über 60 Minuten den Tabellensechsten herausforderten und an den Rand einer Niederlage brachten, das nötigte Respekt ab, auch wenn unterm Strich vier Sekunden zum Punktgewinn fehlten und am Ende eine 27:28-Niederlage zu Buche stand.

„Wir haben uns in die Partie reingebissen. Nach einem 0:3-Fehlstart haben wir Weimar unser Spiel aufgezwungen und sehr unbequem agiert. Weimar hat auch aufgrund unserer personellen Engpässe auf hohes Tempo gesetzt. Aber wir haben gut dagegen gehalten. In der Schlussphase waren es dann Kleinigkeiten, die entschieden haben“, so Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner, der seinem Team ein großes Lob für seinen starken Auftritt zollte.

Nach dem unglücklichen Beginn mit sechs Minuten ohne eigenen Treffer steigerten sich die Gäste schnell. Den Drei-Tore-Rückstand verbuchte man auch noch zur Halbzeit, als die Ronneburger mit 14:17 hinten lagen. Nach Wiederbeginn legte die HSV-Sieben noch eine Schippe drauf.

Binnen siebeneinhalb Minuten wandelte man einen 16:20-Rückstand in einen 22:22-Gleichstand (45.) um. Routinier Rico Stein führte im Zentrum klug Regie, erzeugte auch selbst immer wieder Torgefahr. Am Ende standen für ihn sechs Treffer, darunter ein verwandelter Siebenmeter zu Buche. Auf der rechten Seite wussten der achtfache Torschütze Tomas Böhm und Eigengewächs Justin Glöditzsch (5) zu gefallen.

Als Steve Senff die Ronneburger beim 25:24 (53.) erstmals in Führung brachte, schien nach dem Auswärtssieg in Jena in der Vorwoche die nächste Überraschung greifbar nahe. Justin Glöditzsch hätte den Vorsprung auf zwei Tore ausbauen können, doch entschieden die Referees auf Kreis ab. Die Gäste ließen trotz fehlender Alternativen auf der Bank und schwindender Kräfte nicht nach. Zweimal glichen Kyrylo Smielkov und Rico Stein noch aus, ehe Weimars Konrad Zeisberg vier Sekunden vor Schluss das 27:28 erzielte.

„Natürlich fahren wir etwas enttäuscht nach Hause. Aber dazu besteht eigentlich kein Grund. Denn wir haben eine große Leistung gezeigt, die uns auch mit viel Selbstvertrauen in zwei Wochen ins Derby gegen Ziegelheim gehen lassen sollte“, blickte Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner schon einmal voraus.

Text: Jens Lohse
Foto: Christian Albrecht

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28. Schulsportfest

Spiel und Spaß zum gemeinsamen Schulsportfest der Staatlichen Grundschule Ronneburg und des HSV Ronneburg

143 Kinder zum 28. Sportfest bei HSV Ronneburg zu Gast

Das gemeinsame Schulsportfest der Staatlichen Grundschule und des HSV Ronneburg entstand aus einer Idee und hat sich seit 1994/95 zu einer tollen Tradition in der Stadt Ronneburg entwickelt.

Im vergangenen Jahr fand das 27. Sportfest dieser Art im Rahmen der Festwoche „100 Jahre Handball in Ronneburg“ statt. Auch in diesem Jahr gibt es ein Jubiläum zu feiern, denn der HSV (Handball-Sport-Verein) Ronneburg e.V. wird 30 Jahre alt.

Der HSV und die Ronneburger Handballer hatten die 6- bis 10-jährigen Kinder der Staatlichen Grundschule am 28. Januar in die Sporthalle an der Zeitzer Straße eingeladen – oder, wie die Handballer sie nennen, in den „Hexenkessel“.

Im Vorfeld gab es durch „Bäumi“ und Dieter vom HSV einiges zu tun, um alles zu organisieren und sicherzustellen, dass sich dieses Sportfest würdig in die Aktivitäten zu „30 Jahre HSV Ronneburg e.V.“ einreiht. Eine Herausforderung für die Organisatoren stellte in diesem Jahr die „Erkältungswelle“ dar. Sowohl das Lehrerkollegium als auch der HSV hatten alle Hände voll zu tun, um alle Stationen abzusichern. Besonders betroffen waren die Klassen, deren Teilnehmerzahlen stark dezimiert waren. Trotz dieser Schwierigkeiten kam für die Grundschule und den HSV Ronneburg eine Absage des Sportfestes nicht in Frage.

Vier Stunden lang nahmen die Kinder an diesem Tag den „Hexenkessel“ der Handballer in Beschlag. Spiel und Spaß für 143 Mädchen und Jungen, aber auch die gezeigten sportlichen Leistungen waren Garant dafür, dass dieses Schulsportfest erneut ein Erfolg wurde.

Kurz nach 7:30 Uhr begaben sich die Kinder der Staatlichen Grundschule in die Ronneburger Sporthalle, wo Sportfreund Jürgen Bäumler vom HSV als Wettkampfleiter und Moderator das gemeinsame Sportfest kurz nach 8:00 Uhr eröffnete. Besonders aufgeregt und neugierig waren die Erstklässler, die zum ersten Mal zu Gast beim HSV Ronneburg waren. Nach der Vorstellung der HSV-Sportler und der Erläuterung der einzelnen Stationen konnte das Sportfest beginnen – natürlich, wie sollte es anders sein, mit einem kräftigen und dreifachen „Sport frei!“. Das war sicher auch in der Stadt zu hören. Viele Eltern nahmen ebenfalls Anteil am Sportfest ihrer Kinder und waren begeistert.

Slalomlauf mit Ball, Hindernislauf für die ersten Klassen, Medizinball-Schockwurf, Dreier-Hopp, Torwandwerfen, Angeln, Geschicklichkeitsspiele oder das Überwinden eines Torwarts standen zunächst auf dem mehrstündigen Programm. Die Mannschaftsspiele Mini-Handball, Zweifelderball und „Ball über die Leine“ wurden in Abstimmung mit der Schule und dem Verein „außer Wertung“ ausgetragen.

Auch in diesem Jahr konnten die Mädchen und Jungen erneut ihre Talente unter Beweis stellen. Trotz der unterschiedlichen Klassengrößen lief der Stationsbetrieb reibungslos – sicher auch dank der ausgezeichneten Disziplin und der tollen Stimmung der Kinder. Dass die Pausen individuell von den Klassen gestaltet wurden, störte niemanden.

Zu den Siegern der ersten Klassen gehörten Heidi Preißler, Lynn Naubert, Liam Pößiger, Herman Baikov und Arno Wehle. Bei den zweiten Klassen belegten Elif Comeli, Bettina Dück, Elena Horvath, Valentin Pohlers und Lucas Läßker die ersten Plätze. In den dritten Klassen gewannen Amelie Eisenstein, Erika Schmal, Anton Fuhrmann, Linus Glöditzsch und Quintus Gareis. Lilly Rudolph, Eva Gal, Elias Platzeck und Mikolaj Marczak holten Gold bei den vierten Klassen. Stolz nahmen die Kinder Medaillen und Urkunden entgegen. Da kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Aufgrund der zahlreichen Krankheitsausfälle konnte der Pokal für die „sportlichste Klasse“ in diesem Jahr nicht vergeben werden – eine sicherlich richtige Entscheidung der Organisatoren.

Den Kindern hat das fröhliche Treiben erneut sichtlich Spaß gemacht. Und vielleicht war unter den Teilnehmern sogar der ein oder andere, der künftig den Weg zum regelmäßigen, organisierten Sport findet. Die Handballer würden sich über weiteren Nachwuchs sehr freuen.

Das Dankeschön der Kinder gilt an dieser Stelle den fleißigen Helfern des HSV: „Bäumi“, Nils Rensch, Leif Pöhnitzsch, Hannes Seidemann, Raika Gölzer, Jule Kortüm und Andrea Mock sowie dem Lehrerkollegium, das seine Schüler – wie so oft – bestens im Griff hatte. Wenn es um das Schreiben der über 70 Urkunden geht, dann sind Jeanette und Manuela mit dabei – deshalb ihnen ein besonderes Dankeschön.

Eine besondere Überraschung hatte die Grundschule gemeinsam mit dem Förderverein parat: Für die ununterbrochene Organisation und Durchführung der 28 Schulsportfeste erhielten Jürgen Bäumler („Bäumi“) und Dieter Wolf unter dem Beifall aller Beteiligten ein besonderes Präsent. Glückwunsch und ein herzliches Dankeschön!

Auf den Punkt gebracht: Organisation und Disziplin waren hervorragend, und es hat sich wieder gezeigt, dass eine gute Zusammenarbeit von Schule und Verein sich immer lohnt. Zugleich war dieses 28. Sportfest ein gelungener Auftakt zu „30 Jahre HSV Ronneburg e.V.“.

Bleibt zu hoffen, dass dieses gemeinsame Sportfest auch zukünftig seine Fortsetzung findet.

Jürgen Bäumler

28.01.2025