Zweitbundesligist zu Gast im Hexenkessel

Stefan Koska freut sich auf ein Wiedersehen mit Trainerkollege Uwe Jungandreas vom Dessau-Roßlauer HV, mit dem er in den 1980er Jahren bei Wismut Ronneburg zusammen in einem Team stand.

Aus Anlass „100 Jahre Handball in Ronneburg“ spielt der Dessau-Roßlauer HV am 12. Januar vor

„100 Jahre Handball in Ronneburg“ werden 2024 gefeiert. Sportlicher Auftakt der Feierlichkeiten ist am 12. Januar das freundschaftliche Gastspiel des Zweitbundesligisten Dessau-Roßlauer HV. Der Anwurf erfolgt um 19 Uhr. Im Vorspiel ab 17 Uhr trifft die HSV-C-Jugend auf den Nachwuchs des SC DHfK Leipzig.

Trainer Uwe Jungandreas kommt aus Thüringen

Dessau-Roßlau hatte in der Vorsaison das Aufstiegsduell gegen den ThSV Eisenach knapp verloren. In dieser Saison läuft es bei weitem nicht so gut für den DRHV, der lediglich über 9:23 Punkte verfügt und als Tabellen-16. im 18er-Feld in akuter Abstiegsgefahr schwebt. Der Kontakt nach Ronneburg kam über Trainer Uwe Jungandreas zustande. Der gebürtige Altenburger hatte das Handball-ABC bei Traktor Ziegelheim erlernt, ehe er zum SC Leipzig wechselte. Unterbrochen von der Armeezeit bei der OHS Löbau spielte Uwe Jungandreas von 1981 bis 1986 für Wismut Ronneburg. 1990 begann seine Trainerkarriere bei der HSG Freiberg. Er coachte später den 1. SV Concordia Delitzsch, den SC DHfK Leipzig und kurzzeitig sogar in der Bundesliga in der Spielzeit 2013/14 den SC Magdeburg. Im November 2014 übernahm er den damaligen Drittligisten Dessau-Roßlauer HV, der er zweimal in die 2. Bundesliga führte. In der Vorsaison wurde er zum besten Trainer der 2. Bundesliga gewählt.

„Ich kann mich noch erinnern, wie er als Spieler mit Rost, Krahl und Taubert vom SC Leipzig zu uns nach Ronneburg gekommen ist. Mein Kontakt zu ihm ist nie abgerissen. Letztes Spieljahr war ich öfter bei Dessauer Heimspielen vor Ort“, erzählt der einstige Torwart Stefan Koska. Dessau-Roßlau bestreitet sein letztes Spiel des Jahres am 26. Dezember. Danach geht es in die Winterpause. Ab 8. Januar geht es wieder los. „Am Ende der Grundlagen-Ausdauer-Woche kommt Dessau dann zu uns nach Ronneburg“, weiß Stefan Koska, der mit dem Abschneiden seines HSV in der bisherigen Thüringer Oberliga-Saison mit Platz neun unter zwölf Mannschaften nicht wirklich zufrieden ist. Fortgesetzt wird das Spieljahr für die Ronneburger am 20. Januar mit einem Gastspiel beim HBV Jena 90.

Auf eine lange Handballtradition blickt man in Ronneburg zurück. Die Entwicklung übers Groß- und Kleinfeld bis hin zur reinen Hallensportart prägte auch den Ronneburger Handball, dessen Bedingungen sich mit der Einweihung der Sporthalle an der Zeitzer Straße im Oktober 1969 erheblich verbesserten. In den 1970-er und 1980-er Jahren war Wismut Ronneburg mehrfach in der DDR-Liga, der damaligen zweithöchsten Spielklasse vertreten.

Nach der Wende wurde der HSV Ronneburg gegründet

Ein Frauen-Länderspiel DDR gegen Rumänien, die FDGB-Pokal-Endrunde der Frauen sowie DDR-Meisterschaften der Jugend waren sportliche Höhepunkte dieser Zeit. Auch nach der politischen Wende blieb man in Ronneburg dem Handball treu, intensivierte die eigene Nachwuchsarbeit. 1995 wurde der HSV Ronneburg gegründet.

DDR-Olympiasieger-Team von 1980 im Hexenkessel

Ein Jahr später sicherte man sich den Landespokal, scheiterte im DHB-Pokal mit 18:31 an Kronau-Östringen. Freundschaftliche Vergleiche mit der Nationalmannschaft Russlands und dem DDR-Olympiasieger-Team von 1980 bleiben ebenso unvergessen wie Partien gegen den rumänischen Erstligisten Municipal Constanta und den dänischen Pokalsieger FC Kopenhagen. Mit hohem finanziellen Aufwand leistete man sich eine Spielzeit in der Mitteldeutschen Oberliga, ehe sich der Verein fast insolvent wieder in die Thüringenliga zurückzog, in der man sich 2017 unter Trainer Stefan Koska – durchweg mit Ronneburger Handballern bestückt – den Landesmeistertitel sicherte.

Text: Andreas Rabel
Foto: Jens Lohse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert