Spitzenreiter aus Eisenach ist zu stark für den HSV Ronneburg
In der Handball-Oberliga siegt der ThSV Eisenach II im Hexenkessel mit 25:20. Torhüter Lukas Vlasak hält vier Gäste-Siebenmeter.
Nur 25 Gegentore gegen den Spitzenreiter kassiert: In der Abwehr hat der Thüringer Handball-Oberligist HSV Ronneburg sein erstes Heimspiel im Jahr 2025 nicht verloren. Die 20:25-Niederlage gegen Aufstiegsanwärter ThSV Eisenach II hatte ihre Ursachen wohl eher im Angriff.
Das sah auch Trainer Silvio Stölzner, der die Mannschaft gemeinsam mit Christian Szlapka betreute. „Die Eisenacher Reserve ist nicht ohne Grund Tabellenführer. Das ist ein abgezocktes, cleveres Team. Die wissen genau, was sie wann spielen müssen. Da war es für uns nicht leicht, dagegenzuhalten. Vorn mussten wir uns jedes Tor hart erarbeiten. Einfache Treffer gab es nicht. In der entscheidenden Phase haben wir zu viele freie Bälle liegengelassen. Durch die starke Torhüterleistung von Lukas Vlasak blieb die Niederlage im Rahmen“, bilanzierte der HSV-Trainer, während sein Gegenüber, ThSV-Spielertrainer Qendrim Alaj, meinte: „Ich habe die Jungs die Woche über gewarnt, dass es gegen Ronneburg auf keinen Fall so leicht wie im Hinspiel werden wird. Garant dafür ist die Halle mit ihren Zuschauern und der Stimmung. Ronneburg hat uns immer wieder vor Probleme gestellt. Unsere Chancenverwertung war heute schlecht. Allein vier Siebenmeter haben wir verworfen.“
Ronneburg mit großen Besetzungssorgen
Zwei Fehlwürfe kamen auf das Konto von Qendrim Alaj, der mit seiner Mannschaft in dieser Saison unbedingt den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga schaffen will. „Wir haben alles selbst in der Hand. Aber wir schauen von Spiel zu Spiel“, verriet er und war über die Heimniederlage von Konkurrent Jena gegen Werratal bestimmt nicht traurig.
Wie ernst es den Eisenachern mit dem Aufstieg ist, bewies allein die Tatsache, dass das Team mit einem 16er-Kader in Ronneburg aufschlug. Dagegen hatte die HSV-Sieben große Besetzungssorgen. Nach der Trainingsverletzung von Gergely Horvath stand kein zweiter Torwart zur Verfügung, sodass sich der schon verabschiedete Christian Lange als etatmäßiger Feldspieler bereiterklärte, im Notfall – den es zum Glück nicht gab – einzuspringen.
Zehn Minuten lang hielten die Hausherren die Partie bis zum 3:3 offen. Dann diktierten die Eisenacher das Geschehen auf der Platte. Beim 5:9 waren die Wartburgstädter erstmals auf vier Tore enteilt. Die Hausherren ließen sich nicht abschütteln und verkürzten bis zur Pause auf 11:13. Beim 16:22 war die Begegnung entschieden.
Kommenden Samstag gegen Mühlhausen
Ronneburg tat sich gegen die im Sechs-zu-Null-Riegel stehende ThSV-Abwehr schwer. Auch für Kreisläufer Kyrylo Smielkov gab es keine Räume. Der Eisenacher Mittelblock mit den baumlangen Duje Miljak, Leonard Toelke oder Ole Gastrock-Mey war kaum zu überwinden. Mirko Alexy war mit neun Treffern erfolgreichster Ronneburger, im Abschluss aber auch nicht fehlerfrei.
Gerade die beiden in der Schlussphase vergebenen Strafwürfe und die versiebten Konterchancen gegen einen starken Christian Trabert im Eisenacher Gehäuse kosteten den Hausherren ein noch besseres Ergebnis.
Am kommenden Samstag wartet die nächste schwere Heimaufgabe auf den HSV. Dann gastiert der diesmal mit einem Treffer in Hermsdorf unterlegene Vorjahresmeister VfB 09 Mühlhausen im Ronneburger Hexenkessel.
Text & Bild: Jens Lohse