Ronneburger Handballer lassen den Aufsteiger bis auf vier Tore herankommen
Licht und Schatten: Erst führen die Ronnburger den Gegner Saalfeld/Könitz vor, dann reißt der Spielfaden plötzlich
Nach der 23:30-Auftaktniederlage beim Vorjahresmeister Mühlhausen hat der HSV Ronneburg am zweiten Spieltag der Thüringer Handball-Oberliga unter Beweis gestellt, in dieser Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben zu wollen.
Als die Ronneburger durchwechselten, riss der Spielfaden
Mit 31:23 besiegte die Mannschaft des Trainergespanns Silvio Stölzner/Christian Szlapka den Aufsteiger HSG Saalfeld/Könitz. Trotz des klaren Heimerfolgs war längst nicht alles Gold, was da im Endergebnis glänzte. Bis zum 24:13 (40.) hatten die Hausherren den Kontrahenten, der bis zum 9:8 (20.) die Partie offengehalten hatte, in gewissem Sinne 20 Minuten lang vorgeführt. Die HSV-Abwehr stand sicher. Was aufs Tor kam, wurde zur Beute von Keeper Lukas Vlasak.
Vorsprung der Gastgeber schmolz bis auf vier Tore
Als die Ronneburger aber durchwechselten und allen Spielern Einsatzzeiten gaben, riss der Spielfaden auf einmal. Der Elf-Tore-Vorsprung schmolz in rasanter Geschwindigkeit, wobei die Gäste nicht einmal fehlerfrei agierten und selbst in dieser Phase viele Bälle verloren. Beim 26:22 (56.) musste man um die Heimmannschaft und deren Sieg fürchten, was aber auch die Anhänger in der Sporthalle Zeitzer Straße erkannten. Mit lautstarken „Kämpfen, Ronneburg, kämpfen!“-Rufen weckten die Zuschauer die HSV-Handballer wieder auf.
Mit dem 16-fachen Torschützen Mirko Alexy kam man wieder auf Kurs und zog im Schlussspurt auf 31:23 davon. Der Rückraum-Kanonier traf aus allen Lagen, wenngleich ihm in der Schlussphase auch etwas die Kräfte ausgingen. „Wir wussten, dass Saalfeld keine Laufkundschaft ist. Auch gegen Eisenach II in der Vorwoche hatte der Aufsteiger lange Zeit mitgehalten. Im Gefühl des klaren Sieges haben wir umgestellt und viel gewechselt. Das hat aber nicht so gut funktioniert. Zum Schluss haben wir uns wieder gefangen. So etwas darf uns nicht allzu oft passieren“, resümierte Trainer Silvio Stölzner, dessen Team nun vor weiteren Heimspielen gegen den HBV Jena 90 (28. September) und den HSV Weimar (19. Oktober) steht.
Saalfelds Trainer Stephan Engelhardt analysierte: „Wir haben zu viele Chancen liegen lassen, uns aber trotz des klaren Rückstands nach Wiederbeginn zu keiner Zeit aufgegeben. In der Schlussphase haben wir dem Gegner einen heißen Fight geliefert und Ronneburg nochmals zum Zittern gebracht. Mit Kampfgeist wollen wir als Aufsteiger die Gegner herausfordern. Allerdings war die Zahl unserer Fehler insgesamt zu hoch. Das wird in der Thüringer Oberliga bestraft.“ Treffsicherste Saalfelder Werfer waren Felix Möller (6/2) und Tom Ebert (6/2).
Text & Bild: Jens Lohse
Spielbericht des THV