Ronneburg wie in alten Zeiten
Wie es der Mannschaft von Trainer Stefan Koska gelingt, den Tabellensechsten HSV Weimar zu deklassieren
Ausgelassen feierten die Oberliga-Handballer des HSV Ronneburg nach dem Abpfiff der Partie gegen den HSV Weimar ihren 37:25-Kantersieg gegen den Tabellensechsten. Verständlich, lag doch der letzte Ronneburger Saisonerfolg schon mehr als drei Monate zurück. Diesmal ließen die Hausherren nichts anbrennen, überzeugten von der ersten Minute an und glänzten phasenweise wie in alten Zeiten.
Neues System in der Abwehr trägt Früchte
„Zum ersten Mal in diesem Spieljahr hatte ich bis auf Silvio Stölzner den kompletten Kader zur Verfügung. Das macht sich natürlich bemerkbar. Unser neues System in der Abwehr hat Weimar zu Beginn viele Probleme bereitet. Auch in den zehn Minuten nach der Halbzeit sind wir diesmal nicht eingebrochen, sondern haben unser hohes Tempo fortgeführt. Im Tor hat Toni Hempel heute eine ganz starke Leistung abgeliefert. Auch Steve Senff hat seine aufsteigende Form unter Beweis gestellt“, urteilte HSV-Trainer Stefan Koska nach dem Abpfiff.
Sein Weimarer Gegenüber André Heerwald hatte für die klare Niederlage eine einfache Erklärung: „Schon die letzten Begegnungen hatten wir einige Ausfälle zu beklagen, so dass auch heute wieder drei, vier Spieler aus der Zweiten ausgeholfen haben. Von Anfang an haben wir keinen Zugriff aus das Spiel bekommen, haben uns zu viele technische Fehler geleistet. Zudem hatten die Ronneburger Torhüter einen guten Tag erwischt. In der Abwehr standen wir zu passiv. Angesichts des Fünf-Tore-Rückstands zur Pause war es vom Kopf her schwer, sich noch einmal energisch zu wehren, weshalb der Gastgeber-Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung geht.“
Mirko Alexy und Karel Kraus treffen jeder elfmal
Mit den beiden elffachen Torschützen Mirko Alexy und Karel Kraus hatten die Ronneburger zwei überragende Torgaranten in ihren Reihen, so dass man die Fußverletzung von Christopher Eisenstein problemlos überspielen konnte. Die Hausherren erwischten einen Auftakt nach Maß, führten schnell mit 4:1 (5.) und 9:4 (13.) und verteidigten den Fünf-Tore-Vorsprung bis zur Halbzeit – 18:13 (30.). Auch in der zweiten Hälfte ließ die Koska-Sieben nicht nach. Insgesamt neun Spieler kamen zu Torschützenehren. Das zuletzt verloren geglaubte Selbstvertrauen war wieder zurück. Bestes Beispiel dafür war der Treffer von Karel Kraus zum 37:25-Endstand, den dieser Sekunden vor Abpfiff mit einem Gewaltwurf aus zwölf Metern erzielte und sich anschließend zurecht feiern ließ.
Jeder kam zu seinen Einsatzzeiten. Das Wir-Gefühl war bei jeder Aktion zu spüren. Alle agierten mannschaftsdienlich. „In Mühlhausen wird es schwer. Aber dann wollen wir gegen Behringen/Sonneborn und Goldbach zu Hause nachlegen und beweisen, dass wir besser sind als unser Tabellenplatz“, blickte Ronneburgs Trainer Stefan Koska voraus.
Text & Bild: Jens Lohse