HSV Ronneburg – HBV Jena 90 27:30

Ronneburger Handballer bringen HBV Jena lange Zeit ins Schwitzen

Wie es der Mannschaft des Trainerduos Silvio Stölzner/Christian Szlapka gelingt, den Favoriten in Bedrängnis zu bringen – und warum sie dennoch keine Punkte einfährt
Seinen zweiten Heimsieg in der Thüringer Handball-Oberliga hat der HSV Ronneburg verpasst. Gegen den HBV Jena 90 zog die Mannschaft des Trainerduos Silvio Stölzner/Christian Szlapka mit 27:30 (13:15) den Kürzeren.

Trotz Niederlage keine Enttäuschung beim HSV Ronneburg

Trotzdem waren die Gastgeber-Verantwortlichen mit dem Ausgang der Partie nicht ganz unzufrieden. „Ein großes Lob an die Mannschaft, die sich nie aufgegeben und eine sehr gute Leistung abgeliefert hat. Darauf können wir aufbauen. Verloren haben wir das Spiel eine Viertelstunde vor Schluss in einer Phase, in der wir uns drei Fehler hintereinander geleistet haben. Dann war Jena auf fünf Tore enteilt, was nicht mehr aufzuholen war“, urteilte Silvio Stölzner, der ein Sonderlob an Torwart Lukas Vlasak verteilte, der gleich vier Jenaer Siebenmeter pariert hatte.

Zweimal hatten die Ronneburger Mehr-Tore-Rückstände aufgeholt. Das 10:12 (25.) egalisierte man durch Treffer von Steve Senff und Karel Kraus binnen weniger Minuten zum 12:12 (27.), musste aber dennoch mit einem 13:15 in die Halbzeit. Anschließend bauten die Jenaer ihre Führung bis auf vier Tore aus – 13:17 (33.). Doch auch davon ließen sich die Hausherren nicht beeindrucken. Karel Kraus, André Stölzner, Kyrylo Smielkov und Rico Stein mit einem Solo vom eigenen Kreis bis zum gegnerischen Tor sorgten für den 17:17-Gleichstand (40.).

„Aber das war immer sehr anstrengend, Rückstanden hinterherzulaufen. Außerdem haben wir es im gesamten Spiel nicht einmal geschafft, selbst in Führung zu gehen. Die Chancen dazu waren da. Nur haben wir sie nicht genutzt“, haderte Routinier Rico Stein, der trotz zweier Kreuzbandrisse in der zweiten Hälfte fast durchspielte und alle Kraftreserven mobilisierte. Das Fehlen von Torjäger Mirko Alexy, der im Urlaub weilt, war sowohl für Trainer Silvio Stölzner als auch für Rico Stein nicht entscheidend für die Niederlage. „Dadurch wäre es nicht viel anders geworden. So waren alle Spieler gefordert, konnte sich niemand verstecken“, meinte Rico Stein. Ausgerechnet dem erfahrenen Spielgestalter waren in der entscheidenden Phase erst ein Fehlwurf und dann ein Fehlabspiel unterlaufen, was die Jenaer jeweils zu Tempogegenstößen nutzten. Beim 19:24 (49.) war die Entscheidung zugunsten der Gäste gefallen, die sich in der Schlussphase auf den zwischen die Pfosten gerückten Torge Dunst verlassen konnten, der den Ronneburgern bei einigen freien Bällen den Schneid abkaufte.

Bis zum Abpfiff gaben sich die HSV-Handballer nicht auf, verkürzten noch auf 27:30, konnten die Jenaer aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen. Beste Ronneburger Schützen waren André Stölzner mit neun Toren – darunter vier Siebenmeter – sowie Christopher Eisenstein und Karel Kraus mit jeweils vier Treffern. Auf Jenaer Seite überzeugten Petr Zeda (8) sowie Hendrik Vogt (6) und Richard Vagner (6/1).

Nach der Herbstferienpause empfangen die Ronneburger am 19. Oktober den HSV Weimar, bevor es eine Woche später zum mit Spannung erwarteten Derby beim LSV Ziegelheim geht.

Text & Bild: Jens Lohse
Spielbericht des THV

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