Den Sack gegen Suhl nicht zugebunden
Ronneburger können in der Schlussphase ihre Zwei-Tore-Führung nicht behaupten
Nur knapp hat der HSV Ronneburg eine Überraschung in der Thüringer Handball-Oberliga verpasst. Im Heimspiel unterlagen die Hausherren dem derzeitigen Tabellenzweiten SG Suhl/Goldlauter knapp mit 24:25, nachdem man dreieinhalb Minuten vor Abpfiff noch mit 24:22 führte.
„Heute hat nicht das bessere Team, sondern das glücklichere gewonnen. Zum Schluss war uns das Wurfglück nicht mehr hold. Die letzten beiden Siebenmeter gegen uns waren meiner Meinung nach überharte Entscheidungen. So ist die Niederlage schon etwas ärgerlich. Wären wir in der Saison immer so aufgetreten, hätten wir viel mehr Spiele gewonnen. Auf unsere heutige Leistung können wir stolz sein“, resümiert Ronneburgs Trainer Stefan Koska.
Sein Gegenüber Manuel Müller war froh, dass die Suhler in der Schlussphase nochmals den Kopf aus der Schlinge zogen. „Der Ronneburger Hexenkessel hat heute wieder einmal seinem Namen alle Ehre gemacht. Zum Schluss hatten wir das glücklichere Ende. Wir haben viele freie Bälle verworfen und uns zu viele technische Fehler geleistet. Wir sind glücklich über den Sieg, bleiben so im Meisterschaftsrennen, wenngleich sich Mühlhausen noch einen Ausrutscher leisten muss, am letzten Spieltag aber auch noch auf den ThSV Eisenach II trifft“, urteilte Manuel Müller über den Ausgang der Begegnung.
Top-Torschütze fällt längere Zeit aus
Die Ronneburger mussten auf ihren Top-Torjäger Mirko Alexy verzichten, der aufgrund einer noch nicht genau definierten Knieverletzung in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Tomas Böhm hatte für die 1:0-Führung der Hausherren gesorgt. Bis zum 4:4 hielt der HSV die Partie offen, lief beim 5:9 aber bereits einem Vier-Tore-Rückstand hinterher.
Beim 11:14 wurden die Seiten gewechselt. In der Halbzeit wechselte die Koska-Sieben zwischen den Pfosten. Toni Hempel löste den etwas glücklosen Lukas Vlasak ab. Mit vielen guten Paraden brachte der Torwart die Gastgeber zurück ins Spiel. Schon beim 15:15 gelang durch André Stölzners verwandelten Siebenmeter der Ausgleich. Mit der frenetischen Unterstützung des Publikums im Rücken war der HSV drauf und dran, einen weiteren Heimsieg einzufahren und die Suhler geschlagen nach Hause zu schicken.
Besonders auf André Stölzner war Verlass, der sieben der acht Ronneburger Strafwürfe im Kasten unterbrachte und insgesamt zehn Treffer verbuchte. Karel Kraus war mit sechs Toren der erfolgreichste Feldtorschütze des Gastgebers. Beim 24:22 durch Steve Senff sah der HSV wie der Sieger aus.
Doch Suhl behielt den Kopf oben. Mit zwei Siebenmetern glich Nenad Mirkovic aus, ehe er bei angezeigtem Zeitspiel und nur noch einem übrigen Pass die Übersicht behielt und über den Ronneburger Block zum 24:25 ins Schwarze traf. Die Hausherren kamen nicht mehr zum Abschluss, sodass es bei der knappen Niederlage blieb. Zwei Spieltage vor Schluss ist den HSV-Handballern im 100. Jahr ihres Bestehens Rang acht nicht mehr zu nehmen.
Text & Bild: Jens Lohse