
Hinten heraus nur noch über Kampf: Dramatische Schlussphase bei Ronneburg gegen Ziegelheim
Dieser Saisonauftakt in der Handball-Thüringenliga ist nichts für schwache Nerven: Warum es speziell die letzte Minute bei HSV Ronneburg gegen den LSV Ziegelheim in sich hat.
Mit einem 30:30-Unentschieden sind die Handballteams des HSV Ronneburg und des LSV Ziegelheim in die Thüringenliga-Saison gestartet. Im stimmungsvollen und gut gefüllten Hexenkessel hätten beide Mannschaften noch in der Schlussminute die Partie für sich entscheiden können.
Nach Kyrylo Smielkovs 30:30-Ausgleich – der ukrainische Kreisläufer kam in der Endphase immer besser zurecht – nahmen die Ziegelheimer Gäste 23 Sekunden vor Abpfiff eine Auszeit, verloren den Ball aber unmittelbar nach Spielfreigabe wieder. Ballbesitz für Ronneburg, dessen Trainer Silvio Stölzner elf Sekunden vor Ende zum Timeout rief.
Ziegelheims Trainer spricht von verlorenem Punkt
Der achtfache Torschütze Mirko Alexy kam nach einem Freiwurf nochmals zum Wurf, traf allerdings nur den linken Pfosten. Also jubelten erst einmal die Gäste, doch trauerten eigentlich beide Mannschaften den zahlreichen vergebenen Möglichkeiten nach.
„Wir haben an die Schwächen der Vorsaison angeknüpft und uns das Leben selbst schwergemacht. Nach einer starken Anfangsviertelstunde verloren wir den Spielfaden komplett. Hinten heraus ging es nur noch über den Kampf. Die Verletzung von Rico Stein hat uns zusätzlicher Alternativen beraubt. Wir hätten gern ein Tor mehr geworfen als Ziegelheim“, schätzte Ronneburgs Trainer Silvio Stölzner ein.
Sein Ziegelheimer Gegenüber Torsten Urwank sprach von einem verlorenen Punkt: „Vorher wäre ich mit einem Punkt in Ronneburg zufrieden gewesen. Aber wir haben uns heute viel zu viele Unkonzentriertheiten geleistet. Unsere Idee, den Gastgeber mit hohem Tempo zu knacken, ging mit zunehmender Spielzeit auf. Angesichts unseres Vier-Tore-Vorsprungs hätten wir gewinnen müssen.“
Mirko Alexy bester Werfer für Ronneburg
Nach ausgeglichenem Beginn bis zum 3:3 ergriffen die Ronneburger die Initiative. Mit dem aus Plauen gekommenen Kevin Model und Daniel Cieplinski hatten die Hausherren zwei Zugänge im Aufgebot. Auf Ziegelheimer Seite wirkte der von Aufbau Altenburg gekommene Paul Kühn mit.
Die HSV-Sieben enteilte auf 9:5, ehe der Vorsprung genauso schnell wieder schmolz. Beim 11:11 war Ziegelheim auf Augenhöhe und setzte sich bis zur Halbzeit auf 14:16 ab. Nach Wiederbeginn das gleiche Bild: Ziegelheim zog beim 16:20 auf vier Tore davon. Mit Unterstützung der Heimfans kämpfte sich Ronneburg zurück. Angeführt von Mirko Alexy (8), Kevin Model (5) und André Stölzner (5) war der Gastgeber beim 22:22 dran, beim 25:23 sogar wieder vorn.
Es blieb spannend. Dreimal glich der mit sieben Treffern aufwartende Kyrylo Smielkov in der Schlussphase aus. Die Ziegelheimer leisteten sich trotz des starken Rückraums mit Max Harles (6), David Heinig (5) und Collin Köblitz (4) zu viele leichte Ballverluste, sodass das Unentschieden letztlich in Ordnung ging.
Text & Bild: Jens Lohse
Spielbericht des THV